Wie sieht es aus, wenn Logistikunternehmen offene Stellen besetzen wollen? Ob Fachkräfte im Lager oder in Transport und Disposition – die Suche gestaltet sich oft schwierig.
Ein Grund für diese Schwierigkeit mag das nicht immer attraktive Image der Branche bei potenziellen Bewerbern sein. Erschwerend kommt hinzu, dass in den nächsten 5-10 Jahren viele erfahrene Mitarbeiter, mitunter LKW-Fahrer, in den Ruhestand gehen, was die Situation nach heutiger Einschätzung voraussichtlich noch verschärft.
Doch es gibt Lösungen und Beispiele, wie saarländische Logistik- und Transportunternehmen gutes Personal finden und auch binden können. Zu Information und Austausch haben IHK Saarland, Bundesvereinigung Logistik BVL Regionalgruppe Saar/Rheinpfalz gemeinsam mit der gwSaar Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar am 26. Juni eingeladen.
Nach der Einführung in das Thema durch IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier präsentierten renommierte Experten ihre Vorschläge für die Branche. Prof. Dr. Markku Klingelhöfer, Professor für Unternehmensführung, Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der htw saar erläuterte, was Logistiker über die Fachkräfte der Zukunft wissen sollten. Er zeigte auf, dass „Fachkräfte im Wesentlichen nach drei Faktoren streben: Sinnhaftigkeit der Arbeit, Autonomie und die Möglichkeit, eine wirklich gute Leistung zu erbringen, die anerkannt wird. Unternehmen, die das ermöglichen, haben die Chance, langfristig gute Mitarbeiter zu binden.“
Anschließend referierte Uwe Veres-Homm, Geschäftsfeldkoordinator Logistik, Transport & Mobilität der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS in Nürnberg, über die Bedeutung der Branche für den Wirtschaftsstandort Deutschland. In seinem Vortrag betonte er: „Die Logistikwirtschaft gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern in Deutschland und kann seit einem Jahrzehnt auf ein kontinuierliches Wachstum zurückblicken. Die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Arbeitskräften ist gleichzeitig Erfolgsfaktor und Stolperstein für die zukünftige Entwicklung. Neben technischen Innovationen im Arbeitsumfeld sind auch „weiche“ Motivationsmaßnahmen notwendig, um zukünftig Fachkräfte für die Arbeit im Logistikbereich zu mobilisieren.“
Abschließend stellte Mirjam Caspers, Koordinatorin des IHK-Projektes „Anschluss direkt“ Möglichkeiten zur passgenauen Besetzung von Auszubildenden im Verkehrsbereich vor.
Moderiert hat die Veranstaltung Prof. Dr. Thomas Bousonville, stellvertretender Sprecher der BVL-Regionalgruppe sowie Professor für Logistik und Wirtschaftsinformatik an der htw saar.
In der abschließenden Podiumsdiskussion, ebenso unter seiner Leitung, schilderten die saarländischen Transportunternehmer Peter Maas, Niederlassungsleiter Saarland DB Schenker Deutschland AG und Axel Peiffer, Geschäftsführer Spedition Adolf Peiffer GmbH, ihre Situation und ihre Erfahrungen bei der Suche nach Fachkräften.
„Ob Gründen oder Expandieren – bei uns sind sie richtig.” Um Logistikunternehmen und auch Firmen anderer Branchen das Saarland nahe zu bringen, ist die gwSaar ständig auf nationalen und internationalen Messen und Veranstaltungen aktiv. Teil ihres Standortmarketings ist mittlerweile auch das dreisprachige audiovisuelle Informationssystem „Sarah“ – gewissermaßen das Gesicht für die aktive Investorenansprache. Zur Veranschaulichung hat die „Sarah“-Darstellerin Sandra Fleckenstein, mit der die Landesgesellschaft die dreisprachigen Aufnahmen im Filmstudio gemacht hat, das System eindrücklich vorgestellt.