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Wohnstadt Süd mit eigenem Charme

Die Wohnstadt ist ein Ortsteil der Gemeinde Überherrn im Landkreis Saarlouis, direkt an der französischen Grenze. Knapp zwei Quadratkilometer umfasst dieses Wohnviertel mit rund 2500 Einwohnern. Charakteristisch ist die Struktur innerhalb des Gebietes, vielfach mit aneinander gebauten Backsteinhäusern und von den Gebäuden abgesetzten Garagenreihen. Das Areal ist bereits vor 40 Jahren überwiegend autofrei konzipiert worden.

Seine Entstehungsgeschichte ist bemerkenswert: Ursprünglich sollte es eine eigene Stadt werden, für Bergleute und Spätheimkehrer. In den 60er Jahren als sogenanntes „Demonstrativbauvorhaben des Bundes“ entstanden, sollten hier 20.000 Menschen wohnen, die in der damals im Bau befindlichen Großschachtanlage Warndt arbeiten sollten. Wenn auch das Großvorhaben „Wohnstadt“ aufgrund der Rezession im Bergbau nicht realisiert werden konnte, hat sich heute – nach über 40 Jahren – ein selbständiger Ortsteil der Gemeinde Überherrn entwickelt. Mit eigenem Pfarrzentrum, Kindergarten und einer Gemeinschaftsschule.

1979 plante die Landesentwicklungsgesellschaft Saarland LEG Saar als Erschließungs-träger den dritten Siedlungsabschnitt, „Dritte Nachbarschaft“ genannt. Erschlossen hat sie dann, in Abstimmung mit der Gemeinde Überherrn, rund 250 Baugrundstücke auf einer Fläche von circa 195 000 Quadratmetern. Nach einer längeren Konzept- und Planungsphase hat die LEG Saar dann 2004 mit der Erschließung der Wohnstadt Süd begonnen. Hier sind weitere rund 100 Grundstücke für Einfamilienhäuser entstanden, die mittlerweile alle verkauft sind. Mit dem Endausbau der Straßen hat die LEG Saar die Arbeiten in der Wohnstadt Süd im September 2015 beendet.

Das Wohngebiet ist begehrt. Der ältere Teil im Viertel ist geprägt von der ursprünglichen Architektur und Anordnung. Und gleichzeitig ermöglicht es heute eine aufgelockerte Bebauung, ohne die strenge Reihung der Häuser. Zudem erhöht die Umgehungsstraße B269 -von Frankreich kommend in Richtung Lisdorfer Berg bis nach Saarlouis – die Attraktivität des Standortes.

Neues entsteht am Westrand der Wohnstadt. Dort plant die Landesgesellschaft den Abschnitt Kollwitzwiese, eine 2,55 Hektar große Fläche mit einer Haupt- und drei Stichstraßen. Die Anzahl der Grundstücke steht noch nicht fest, Baubeginn könnte zum Frühjahrsanfang 2016 sein. Die Erschließungszeit wird auf ein knappes Jahr geschätzt.