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August 2018


Der SAARPORT feierte seinen 30. Geburtstag

Feierstimmung am Südkai des Hafens in Saarlouis/Dillingen: Mit einer Festveranstaltung und einem Hafenfest wurde am Sonntag, 12. August der 30. Geburtstag des SAARPORTS begangen. Zahlreiche Attraktionen zu Wasser und an Land lockten bei strahlendem Sommerwetter viele Besucher an.
Die Festansprache hielt die saarländische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr. Ausrichter waren die Betreibergesellschaft fhSaar in Zusammenarbeit mit Dillinger/SHS Logistics. Die Werkskapelle der Dillinger Hütte gestaltete den musikalischen Rahmen.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bezeichnete den SAARPORT als „logistisches Rückgrat der saarländischen Stahlindustrie“. Die Ministerin legte dar, dass der SAARPORT zu den zehn umschlagsstärksten Binnenhäfen in Deutschland zähle. Anke Rehlinger sagte wörtlich: „Für das Saarland und die Saarwirtschaft ist der Hafen Saarlouis-Dillingen seit über 30 Jahren eine wesentliche Infrastruktureinrichtung für die Binnenschifffahrt und somit ein Knotenpunkt mit hohem verkehrs- und wirtschaftspolitischem Stellenwert. Mit unserer Förderung in Höhe von rund 1,89 Mio. Euro schaffen wir es, den Logistikstandort zukunftssicher zu machen und die gesamte Infrastruktur auf den neusten Stand zu bringen.“

Zuvor hob Hafen-Geschäftsführer Thomas Schuck hervor, dass der Rekord-Umschlag des Jahres 2017 und die andauernd hohe Frequentierung der Anlagen Herausforderungen an die Infrastruktur stelle. Schuck sagte im Hinblick auf den Logistikstandort Saarland, dass die organisatorische Einbindung des Hafens in den Gesamtkontext der Verkehrs- und Strukturholding Saar sinnvoll sei. Schuck sagte: „Wir werden die Multifunktionalität ausbauen. Ein Schwerpunkt ist die Ertüchtigung des Schienennetzes im Hafen samt der Zubringerbrücke über die Prims. Dafür nehmen wir rund zwei Millionen Euro in die Hand.“ Weitere 500.000 Euro umfasse die Ausbaggerung des Hafenbeckens.

Im Bereich der Hafenanlagen betreiben vier Unternehmen Güterumschlag. Dies sind die Unternehmen Theo Steil, Verwertung und Recycling, DHUG (Dillinger Hafen und Umschlaggesellschaft) sowie der Motorenöl- und Schmierstoffhersteller Meguin (Marke: Liqui Moly).

Die Länge der Kaianlagen beträgt 1.200 Meter, dazu moderne Be- und Entladungsvorrichtungen. Die Gesamtfläche der Anlage beträgt 440.000 Quadratmeter, davon entfallen 88.000 qm auf das Hafenbecken und 262.000 qm auf Gewerbeflächen, Straßen und Gleisanlagen. Der Bau des Hafens belief sich 1988 insgesamt auf knapp 60 Millionen Euro, 40,5 Millionen Euro steuerte die öffentliche Hand, 15,5 Millionen Euro die Industrie bei.

Der gesamte lange Nordkai dient dem Umschlag von Montanprodukten für die saarländische Stahl-Industrie, betrieben durch SHS Logistics. Deren Geschäftsführer Wolfgang Seiwert sagte: „Der Saarhafen ist für die saarländische Stahlindustrie sowohl für den Zulauf von Rohstoffen als auch für den Versand von Fertigprodukten ein sehr wichtiger Umschlagplatz. Er ermöglicht uns als Alternative zur Bahn über die Binnenschifffahrt eine höchst effiziente, ökologische und ökonomische Transportart und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit unserer Hochöfen sowie der Belieferung unserer Kunden mit unseren Spezialprodukten.“

Die saarländische Stahlindustrie bezieht über den SAARPORT in erster Linie die Rohstoffe Erz Kohle und Koks, die über Rhein, Saar und Mosel in der Regel über den drei sogenannten ARA-Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen angeliefert werden. Flussabwärts hat der SAARPORT und die Wasserstraße vor allem für den Transport von Grobblechen und komplexen Fertigprodukten an Bedeutung gewonnen.

Das Verhältnis beim Umschlag berg- und talwärts beträgt etwa zwei Drittel zu einem Drittel. Insgesamt wurden seit dem Bestehen des Hafens über 100 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Seit vielen Jahren liegt die Jahrestonnage bei circa 3,5 Millionen Tonnen. Im Rekordjahr 2017 waren es sogar mehr als 4,3 Millionen Tonnen.

Die Ministerin und die geladenen Gäste nutzten im Anschluss an die Festveranstaltung die Gelegenheit für einen Rundgang über das Hafenfest. Dabei fanden die zahlreichen Wasserfahrzeuge, darunter auch ein Schubverband, großes Interesse. Beeindruckend auch das Engagement des Wasser- und Schifffahrtsamtes, der Wasserschutzpolizei und der Hilfsverbände, die nicht nur als Aussteller präsent waren, sondern auch für die Sicherheit der Gäste sorgten. Das Hafenfest zeichnete sich auch diesmal durch sein besonderes Strandambiente aus: Über 100 Tonnen feiner Sand, dazu Strandkörbe, Strandcafé und die passenden Drinks ließen die Besucher ein paar entspannte, aber auch informative Stunden erleben.